Ein Muss: Hörtraining nach Cochlea-Implantation

Menschen mit einem Cochlea-Implantat nehmen Höreindrücke anders wahr als Hörgeräteträger:innen. Das Angleichen an die Hörerinnerung von früher braucht Übung, Geduld und Durchhaltevermögen. Das erste Ziel ist, Sprache wieder bestmöglich zu verstehen. Ein individuell ausgerichtetes Hörtraining ist in diesem Prozess sehr wertvoll. Als ausgebildete Audioagogin begleite und unterstütze ich Sie beim Sprachaufbau nach einer Cochlea-Implantation. Am besten vereinbaren Sie bereits vor der Operation oder kurz nach der Aufschaltung des Prozessors mit mir einen Termin.

Alle Cochlea-Implantierten im erwerbsfähigen Alter (und als Besitzstand im AHV-Alter/Suva/Militärversicherung) haben Anrecht auf ein Hörtraining.

Für Menschen im AHV Alter ohne Besitzstand wird das Hörtraining über einen Fonds finanziert.
Tomatis Bargetzi | Cochlea-Implantat

Hörtraining nach CI-Operation: Erfahrungen und Anpassung

Die folgenden Abschnitte geben einen Einblick in die Trainingsmethoden, die Flexibilität des Trainingszeitraums und die wichtigen Erkenntnisse, die Klient:innen aus diesem Prozess mitnehmen.

Individuelle Anpassung und Herausforderungen

Die Anpassung an das veränderte Hören nach einer CI-Operation gestaltet sich für jeden individuell. Einige empfinden diese Veränderung als weniger herausfordernd als andere. Ich unterstütze die Betroffenen dabei, sich an die neuen Höreindrücke zu gewöhnen und ihnen bewusstes Hören zu ermöglichen.

Trainingseinheiten und Trainingsmethoden

Das Training beinhaltet vielfältige Übungen, beginnend mit Geräuschen, einfachen Zahlen und Zeitansagen bis hin zu alltäglichen Sätzen oder Hören im Lärm. Es konzentriert sich darauf, das Gehirn dazu zu bringen, die neuartigen Höreindrücke einzuordnen. Ich arbeite mit verschiedenen sprachlichen Inhalten und Übungen, angepasst an den individuellen Fortschritt und die Bedürfnisse jedes Einzelnen.

Flexibilität und Zeitaufwand

Die Anzahl der notwendigen Trainingseinheiten variiert stark. Einige benötigen nur wenige Stunden, während andere zwischen 10 und 40 Stunden oder mehr aufwenden müssen. Ich empfehle, sich für diese Anpassung mindestens ein Jahr Zeit zu nehmen, um bewusstes Hören in den Alltag zu integrieren und den Druck des Trainings zu mindern. Meine Haltung ist, so viel Trainingsstunden wie nötig, so wenig wie möglich um das bestmögliche Resultat zu erreichen.

Was die KlientInnen mitnehmen

Das Bewusstsein, dass Hören trainierbar ist, und die Fähigkeit, sich an die neuen Höreindrücke anzupassen, sind entscheidende Schlüssel zum Erfolg des Trainings. Ich lege Wert darauf, den KlientInnen zusätzliche Möglichkeiten zu bieten, das Training auch ausserhalb der regulären Sitzungen fortzusetzen.
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